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Odessa

Schönheit am Schwarzen Meer

Nach einer 11-stündigen Zugfahrt ab Kiew, erreichten wir unsere erste Station am Meer – Odessa! Klar, dass wir uns als erstes den Strand ansehen wollten!

Der Weg dorthin führte durch die Straßen Odessas vorbei an hübschen Wohnhäusern und dem Zentralstadion. Am schwarzen Meer angekommen, konnte man den Strand zunächst nur erahnen. Dicht an dicht lagen hier Menschen auf ihren Strandlaken, sodass es schwer fiel sich einen Weg durch die Menge zu bahnen. Teilweise lag man hier buchstäblich halb im Wasser. Uns war es ein Rätsel, wieso sich alle hier so konzentriert auf einen so kleinen Strandabschnitt quetschten. Denn ein paar Meter den Strand entlang, wurde es deutlich leerer. Leider wurde der Eindruck auch in diesen weniger frequentierten Bereichen nicht besser. Der Sand bestand an vielen Stellen fast nur aus Zigarettenstummeln. Sehr schade. Uns hielt also erstmal nichts an Odessas Stränden.

Die Innenstadt ist dafür wirklich sehr schön! Besonders gut gefiel uns der Stadtgarten. Hier fanden gerade kostenlos zugängliche Konzerte statt und es herrschte ausgelassene Stimmung. Etliche Restaurants und Cafés säumten die liebevoll angelegten Gärten. Was wir vorher nicht wussten: Die Ukraine ist berühmt für ihre Schokolade. Der frühere Staatspräsident und einer der reichsten Männer der Ukraine Petro Poroschenko ist Inhaber der international tätigen Schokoladen-Firma Roshen und wird daher auch “Der Schokoladenoligarch” genannt. In einem kleinen Café gönnten wir uns eine kleine Auswahl von Pralinen. Der bestellte Kakau, entpuppte sich als eine Tasse voll flüssiger Schokolade. Es war, als ob man zu warm gewordenen Schokoaufstrich trinken würde. Sehr hübsch anzusehen ist hier aus die glasüberdachte Odessa-Passage aus dem 19. Jahrundert, die ein wenig an die Mailänder Einkaufsgalerie “Galleria Vittorio Emanuele II” erinnert.

Potemkinsche Treppe mit optischer Täuschung und ein Markt für alles

Für uns ging es weiter vorbei am Opernhaus zur Potemkinschen Treppe. 192 Stufen mit 9 dazwischen liegenden Absätzen verbinden hier den Hafen mit der auf einem Plateau liegenden Innenstadt. Die Treppe weist einige architektonische Besonderheiten auf. So sieht man von oben betrachtet nur die Treppenabsätze, sodass der Hafen optisch näher erscheint. Von unten sieht man jedoch nur die Stufen, wodurch die Stadt höher gelegen erscheint. Auch durch die sich nach oben hin verjüngende Bauweise, scheint Odessa somit dem Himmel ziemlich nahe.

Eines der Highlights war für uns der Privozmarkt. Teilweise überdacht, bieten hier etliche Händler auf einem riesigen Gelände ihre Waren an. Von Obst und Gemüse, über Fisch und Krebsgetier bis zu Kleidung, Haushaltswaren und jeder Menge Ramsch – Hier gab es alles. Wir lieben die Farben, das Gewusel und vor allem die Gerüche auf solchen Märkten – naja vielleicht bis auf die Fischabteilung. Ein wenig erinnerte uns der Markt an Südostasien.

Man kann in Odessa sicherlich noch sehr viel mehr erleben und sehen. Doch die Zeit war gekommen, um auf Wiedersehn zu sagen. Von hier aus verließen wir die Ukraine. Im Hafen von Tschornomorsk, circa 20 km südlich von Odessa, wartete bereits die Greifswald auf uns, bereit zum Ablegen in unser drittes Weltreiseland.