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Kap-Halbinsel

Ruhe und Sturm am Kap der Guten Hoffnung

Nach dem Schock in Äthiopien brauchten wir dringend etwas Ruhe und Entspannung. Das kleine Küstendorf Glencairn Heights, ein Vorort von Kapstadt, war wie dafür gemacht. Unsere Unterkunft bei Desiree und Carl war, wir der Name “Glen Eden” schon vermuten lässt, wirklich paradiesisch. Auf dem Grundstück der beiden lag unser kleines Apartment mit eigener Küche und Terrasse inmitten eines wundervollen Gartens. Es war ruhig und idyllisch. Zu Fuß war man in 10 Minuten am Strand. Hier in Südafrika war im November gerade Frühling und das Wetter zunächst ziemlich wechselhaft. Wir hatten selten so schnell ziehende Wolken gesehen. Der Wind wehte einen Schauer nach dem anderen durch das Tal. Carl erklärte, dass es zwar ungewöhnlich ungemütlich war, aber es durchaus vorkommen kann, dass man hier alle Jahreszeiten an einem Tag erlebt. Der Regen verschwand, der Wind jedoch blieb. Das Kap der Guten Hoffnung wird nicht umsonst auch das Kap der Stürme genannt.

Tausche Herbst gegen Frühling

An einem sonnigen Tag machten wir uns auf den Weg ins benachbarte Simon’s Town. Unser Ziel war der Boulders Beach, an dem man eine Kolonie Brillenpinguine beobachten kann. Eine malerische Küstenstraße führt entlang der False Bay, an der sich viele hübsche Küstenstädtchen befinden. Der Wind war an diesem Tag nicht ganz so stark, peitschte aber trotzdem kraftvoll die Gischt über die Felsen. Nicht selten bis auf die Schienen der Metrorail. Die kleine öffentliche Eisenbahn wird aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit auch Metrofail genannt. Ob es sicher ist, mit ihr zu fahren, wollten wir nicht wirklich herausfinden. Desiree und Carl schätzten sie als ungefährlich ein, da immerhin ihre beiden Söhne damit zu Schule fuhren. Dies lag allerdings schon über 10 Jahre zurück. Eine Kellnerin riet uns später vehement davon ab mit der Bahn zu fahren, da ein Kollege auf dem Weg nach Hause einmal bis auf die Schuhe ausgeraubt wurde. Also blieben unsere Hauptfortbewegungsarten zunächst Laufen und Uber-Taxis. In Simon’s Town angekommen gönnten wir uns erst einmal ein Stück Kuchen. Nicht nur als Belohnung für die knapp 6 Kilometer, die wir zurückgelegt hatten, sondern auch als Geburtstagstorte. Ich (Chris) feierte tatsächlich Geburtstag in Südafrika und das nicht, wie sonst üblich im Herbst. Es war großartig den grauen deutschen November für den windigen aber sonnigen Frühling Südafrikas einzutauschen.

Optischer Zuckerschock

Gestärkt ging es weiter. Schon von Weitem, sahen die Stege, die rund um den Boulder’s Beach für Pinguinbegeisterte angelegt wurden. Sie waren bis zum Bersten gefüllt. Klar, es ist ein absoluter Touristenmagnet, aber damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Außerdem war der Eintritt für Nichtafrikaner auch sehr teuer. Zum Glück gab uns Carl den Tipp, einen Bogen um die Stege zu machen. Denn die Wege etwas oberhalb des Boulder’s Beach führen direkt vorbei an den zahlreichen Nestern der Pinguine. Es dauerte nicht lang, da stand keine zwei Meter ein süßer kleiner Brillenpinguin unter einem Busch. Beim genaueren Hinsehen konnte man immer wieder diese kleinen tollpatschigen Gesellen im Dickicht erspähen. Neben den Pinguinen leben hier übrigens noch Klippschliefer, eine Art überdimensioniertes Meerschwein. Auch diese pummeligen Zeitgenossen setzten sich teilweise direkt vor die Linse. Am Ende des Weges befand sich der offizielle Parkplatz. Auch von hier aus konnte man die Pinguine beobachten. Und das völlig kostenlos und ohne Verzicht auf seinen persönlichen Tanzbereich. Wir hätten stundenlang dabei zusehen können, wie die kleinen Kerlchen leicht unbeholfen aber mit viel Schwung über einen winzigen Felsabsatz hüpften. Teilweise noch mit Kükenflaum tappsten sie hier hin und her und ließen unsere kleinen Herzen dahinschmelzen. In unserem optischen Zuckerschock sprach uns plötzlich eine junge Frau aus Deutschland an, die für ein paar Monate in Johannesburg gearbeitet hatte und nun kurz vor ihrer Rückkehr nach Deutschland noch ein paar Tage Urlaub in der Kapregion machte. Nach einem wirklich netten Gespräch, bot uns Julia an, sie am nächsten Tag zum Cape Point Nationalpark zu begleiten. Manchmal fügen sich die Dinge halt einfach. Da wir ja ohne Auto unterwegs waren, sagten wir dankend zu. Nach einem köstlichen Geburtstagsschmaus am Hafen von Simon`s Town liefen wir den Weg zurück nach Glencairn Heights.

Cape Point

Julia sackte uns mit ihrem Mietwagen am nächsten Morgen ein und ab ging es Richtung Süden. Die Landschaft war wunderschön. Alles war grün, gespickt mit bunten Blumen. Nicht weit nach dem Eingang zum Nationalpark stand ein merkwürdig anmutender Busch, der sich beim näheren Hinsehen zu bewegen schien. Kurz darauf realisierte ich, dass es sich nicht um eine Pflanze handelte, sondern um den größten Vogel der Welt. “STRAUSS!”, rief ich euphorisch. Natürlich musste ein ausführlicher Fotostopp eingelegt werden. Es war immerhin das erste größere afrikanische Tier, dass wir hier sehen durften. Die Bilder waren schließlich im Kasten und es ging weiter zum Cape Point. Schon auf dem Weg dorthin, konnten wir nun Ozeane zu beiden Seiten sehen. Ob sich hier tatsächlich der Indische und der Atlantische Ozean treffen ist umstritten. Vielfach wird das Kap Agulhas als Treffpunkt der Weltmeere genannt, da es der südlichste Punkt Afrikas ist. Allerdings gibt es enorme Temperaturunterschiede in den Meeresströmungen um die Kaphalbinsel. Auf der westlichen Seite ist das Wasser stets kühler als auf der Ostseite. Daher befindet sich hier neben den beiden Leuchttürmen auch das Two Oceans Restaurant. Der Wind hatte im Gegensatz zum Vortag wieder aufgefrischt und bließ uns auf der Spitze des Kliffs heftig entgegen. Die Aussicht war grandios! Links und rechts blickte man die über 200 Meter hohen Steilwände hinab, in denen unzählige Meeresvögel ihre Nistplätze hatten. Hier oben befindet sich auch der ältere der beiden Leuchttürme. Seine Lage stellte sich im Nachhinein als Fehler heraus, da aufgrund von häufig auftretendem Nebel rund um die Kliffspitze sein Licht nicht weit genug reichte. Nachdem 1911 ein Schiff mit über 700 Seelen an Bord vor dem Kapp auf einen Felsen auflief und sank, wurde ein neuer Leuchtturm weiter unten und näher am Wasser errichtet.

Kap der Stürme

Nach dem Cape Point fuhren wir nun zum Kap der Guten Hoffnung. Wie das Kap zu seinem Namen kam, lässt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen. Der portugiesische Seefahrer Bartolomeo Diaz bezeichnete es ursprünglich als Cabo das Tormentas – Das Kap der Stürme. Später soll der portugiesische König Johann II. ihm den Namen Kap der Guten Hoffnung gegeben haben, da man aufgrund der stark wechselnden Küstenrichtung und des wärmer werdenden Wassers nun der guten Hoffnung war, den Seeweg nach Indien entdeckt zu haben. Als man kurz darauf den südlichsten Punkt Afrikas passierte, bewahrheitete sich diese Vermutung schließlich. Angekommen auf dem Besucherparkplatz sahen wir eine lange Warteschlange vor einem Holzschild auf dem neben dem Schriftzug “Cape of Good Hope”, die genauen Koordinaten angegeben waren. Reisebusweise nahmen die Leute hier lange Wartezeiten in Kauf für das obligatorische Foto vor eben jenem Schild. Wir verzichteten und begaben uns zunächst auf einen Felsen, etwas abseits der Touristenmassen und bekamen hier abermals den Beweis, weswegen die Bezeichnung “Kap der Stürme” durchaus treffend ist. Meterhohe Wellen preschten gegen die Felsen und spritzten uns die salzige Gischt entgegen. Beindicke Seegrasstränge wurden tonnenweise angeschwemmt. Man konnte sich buchstäblich in den Wind lehnen, ohne umzukippen. Auf dem Weg zurück zum Auto sahen wir, dass die Schlange vor dem Schild so gut wie verschwunden war. Wir hatten den perfekten Zeitpunkt erwischt. Denn kurz nachdem wir uns vor dem Schild positioniert hatten, strömte die nächste Reisegruppe aus einem neuen Reisebus. Wie die Geier lauerten sie von allen Seiten, bis wir endlich fertig waren.

Platboom Beach – Traumstrand mit seltenen Antilopen

Als nächstes ging es für uns zum Platboom Beach. Mehrere Hundert Meter breit und schneeweiß am kalten Atlantik. Wunderschön! Am nördlichen Ende des Strandes, hinter einer Düne erstreckte sich eine Wiesenlandschaft, auf der wir erneut Strauße erblickten und zwei Buntböcke. Diese seltene Antilopenart hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet nur hier in der Kapregion. Wir machten uns nun langsam auf den Rückweg. Direkt auf der Straße entdeckten wir nun zum dritten Mal Strauße, diesmal jedoch mit niedlichen kleinen Küken im Schlepptau. Dazu sei gesagt, dass “klein” in diesem Fall, etwa mit ausgewachsenen Hühnern gleichzusetzen war. Kurz nachdem wir den Parkeingang passiert hatten, staute es sich plötzlich. Zunächst ohne erkennbaren Grund. Nach ein paar Metern, wurde uns jedoch klar, weshalb hier die Autos halt machten. Ein großer Pavian-Clan machte sich auf der Straße breit und machte nur zögerlich Anstalten Platz zu machen. Wir hatten ehrlich gesagt nicht damit gerechnet an diesem Tag so viele Tiere zu sehen und kamen somit mehr als auf unsere Kosten!

Tasty Table und Sandstrahlung

In Simon’s Town entschieden wir uns noch zu einem gemeinsamen verspäteten Mittagessen. Das kleine hippe Restaurant “Tasty Table” servierte unverhofft einen der besten Burger, die ich je gegessen habe. Der Koch, der den ganzen Laden in einer offenen Küche alleine bekochte, tat dies in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und unglaublicher Effizienz und Eleganz. Das Ergebnis: Auf den Punkt gebratenes Fleisch, mit karamellisierten Zwiebeln auf schmelzendem Camembert und knackigem Salat zwischen zwei fluffigwarmen Mohnbrötchen. Ich will hier keinen Foodblog schreiben, aber das Teil war einfach ein Traum. Gesättigt verabschiedeten wir uns von Julia, die hier ihre Unterkunft hatte und liefen die 7 km zurück nach Glencairn Heights. Der immer noch starke Wind pustete den feinen Sand vom Strand flach über die Straße, sodass man das Gefühl hatte gesandstrahlt zu werden. Es war tatsächlich unangenehm, fast schmerzhaft. Dieser Wind machte einen teilweise echt zu schaffen. Nicht selten waren wir auch nach nur kurzen Spaziergängen total fertig, da es auf Dauer einfach anstrengend ist, das Gebläse in den Ohren zu haben und immer gegen den Luftstrom anzukämpfen. Im windgeschützen Garten von Glen Eden war jedoch sofort wieder die von uns so geliebte Ruhe präsent und ein aufregender Tag ging zu Ende.

Elsies Peak

Im Flugzeug auf dem Weg von Äthiopien nach Südafrika saßen wir neben Adnaan. Er ist gebürtiger Kapstädter und war gerade auf dem Rückweg aus Japan. Dort ging gerade die Rugby-Welteisterschaft zuende, wo sich die südafrikanische Nationalmannschaft zum dritten Mal zum Weltmeister kührte. Adnaan ist Sportkorrespondent und zeigt uns stolz Fotos von Pressekonferenzen und wie er neben dem Trainer und dem ersten schwarzen Kapitän der Mannschaft posierte. Sogar die Trophäe durfte er halten. Er erzählte uns, dass er nun nach über zwei Monaten in Japan wieder nach Hause fliegt. Spontan bot er uns an, uns die Gegend um Kapstadt etwas zu zeigen, da er in den nächsten zwei Wochen Urlaub hatte. Einfach so, weil er wollte, dass wir einen tollen Start in Südafrika haben.

Nachdem wir bereits eine Woche in Glencairn Heights waren, verabredeten wir uns mit ihm für einen Nachmittag. Doch bevor er uns abholte, nutzten wir den Vormittag für die Besteigung des Elsies Peak. Der Wanderweg zu diesem 303 Meter hohen Gipfel, startete unweit von unserer Unterkunft. Direkt nach dem Eingang entdeckte Monique auf dem Boden zwei schwarz-weiß gestreifte etwa 20 Zentimeter lange Stäbchen. Es handelte sich hierbei um die Stacheln eines Stachelschweins. Leider war dies das Einzige, was wir hier von einem Stachelschwein zu sehen bekamen. Die Umgebung bot aber auch wirklich perfekte Verstecke. Gut 80 Prozent der Kapfauna stellt die sogenannte Fynbosvegetation. Fynbos, abgeleitet vom niederländischen Fijnbosch, bedeutet so viel wie feingliedriges Gebüsch und genauso sah es auch aus. Hier ein Stachelschwein zu entdecken, war nun wirklich kein Leichtes. Unsere kleine Wanderung war trotzdem toll, da auch hier die vielen verschiedenen Blumen ein abwechslungsreiches Farbenmeer zauberten. Die Aussicht vom Gipfel war wieder einmal spektakulär. Vor einem lag die False Bay, zur linken und zur Rechten die weißen Strände von Fishhoek und Glencairn Heights. An diesem Tag erreichten die Windböen Stärken von bis zu 60 km/h, die den kleinen Antennenmast auf dem Elsies Peak bedrohlich schwanken ließen.

Fish & Chips und Robben in Kalk Bay

Zurück von unserem Ausflug holte uns Adnaan mit seiner Frau Ramnour ab und wir fuhren nach Kalk Bay. Wir hielten am Hafen des kleinen Fischerdorfes. Der mal wieder sehr starke Wellengang preschte teilweise dermaßen heftig gegen die äußere Kaimauer, sodass große Wassermengen hinüber in das Hafenbecken schwappten. In einer Ecke wurden die von Fischern gefangenen Fische verarbeitet, die das Interesse von mehreren Robben erweckten. Drei oder vier von ihnen schwammen vor uns im Hafenbecken, eine weitere sehr bullige saß brav wartend direkt vor den Fischern. Hier im Hafen von Kalk Bay befindet sich auch das Fish & Chips Restaurant “Kalky’s”. Das einfach gehaltene und günstige Lokal hat sich einen Ruf weit über die Ortsgrenzen hinaus gemacht. Sogar aus Kapstadt kommen die Leute zu Kalky’s um hier Fish & Chips zu essen. Adnaan und Ramnour luden uns zum Essen ein. Danach liefen wir noch gemeinsam durch die kleinen Antiquitätenläden und Boutiquen an der Hauptstraße. Wir fühlten uns wirklich wohl und willkommen. Schon allein deswegen, wenn man bedenkt, dass die beiden ihre Freizeit mit zwei völlig Fremden verbrachten. Wohlbehalten setzten sie uns bei unserer Unterkunft ab und verabschiedeten sich von uns. Wir sind immer wieder glücklich, wenn wir auf unserer Reise so tollen Menschen begegnen, wie den beiden!

Zu Gast bei Hallam und Josie

Nach insgesamt zehn Tagen ging unsere Zeit in Glencairn Heights zu Ende. Es fiel uns wirklich schwer, diesen Wohlfühlort zu verlassen. Eigentlich wollten wir sogar noch verlängern, aber leider war unser Appartement für die nächsten Tage schon an neue Gäste vermietet. Zum Abschied gab es bei Desiree noch einen Cappuccino. Sie fuhr uns danach sogar noch nach Muizenberg. Das war absolut keine Selbstverständlichkeit für uns, aber anscheinend für sie. Gastfreundlichkeit pur! In Muizenberg lernten wir unser nächstes äußerst freundliches Gastgeberpaar kennen. Hallam und Josie und ihre super liebe Schäferhündin Lulu. Josie ist gebürtige Britin und unterrichtet Englisch. Hallam, gebürtig aus Südafrika, verbrachte seine Jugend zur Hälfte in seinem Geburtsland und zur Hälfte in England. In den frühen 80ern war er Lead-Gitarrist der britischen Indie-Rock Band “The Red Guitars” und tourte unter anderem durch Deutschland. Sogar einen Plattenvertrag mit Virgin Records hatte er. Heute unterrichtet er in einer Musikschule Gitarre und Schlagzeug. Unsere neue Unterkunft befand sich in der ehemaligen Garage der beiden, die für Gäste umgebaut wurde. Wir waren erstaunt, wie viel man auf so wenig Raum unterbringen konnte. Badezimmer mit Dusche, eine kleine Küche, Schränke und ein Klappsofa.

Von Muizenberg bis St. James

Muizenberg ist vor allem unter Surfern beliebt. Perfekte Wellen sind hier an der Tagesordnung. So ist es nicht verwunderlich, dass entlang der Strandpromenade alles auf den Surfer-Lifestyle ausgerichtet ist. Es gibt etliche Surfschulen und Shops, jede Menge stylishe Restaurants und Bars und ein Hostel. Am Strand befinden sich die berühmten bunten Umkleidehäuschen, die das perfekte Fotomotiv bieten. Sie stammen noch aus früherer Zeit, als man noch mit Ganzkörper-Badeanzügen zum Schwimmen ging. Etwas weiter östlich waren viele Kite-Surfer auf dem Wasser. Hallam erzählte uns, dass er auf diesen Strandabschnitt nicht mehr spazieren geht, da Anfänger ihre Lenkdrachen noch nicht gut genug unter Kontrolle haben und versehentlich mit voller Geschwindigkeit auf den Strand krachen lassen. Eine wirklich erstzunehmende Gefahr. Außerdem ist da noch die Sache mit den weißen Haien vor der Küste Südafrikas. Es kommt zwar äußerst selten zu Unfällen, trotzdem gibt an höher gelegenen Punkten immer wieder kleine Aussichtsstände, in denen die sogenannten “Sharkspotter” sitzen. Entdecken sie einen Hai in der Bucht, machen sie Meldung an den Strand, wo eine entsprechende Flagge gehisst wird, um die Menschen im Wasser zu warnen. Desiree und Carl erzählten uns jedoch, dass die Haie seit einigen Monaten verschwunden sind. Und keiner weiß, wieso und ob sie zurückkommen. Von Muizenberg aus führt ein Weg direkt an der felsigen Küste bis nach St. James. Auf der einen Seite der Ozean, auf der anderen historische Bauten im viktorianischen Stil. Hin- und Rückweg schafften wir in etwa drei Stunden.

Kalk Bay Peak

Ein paar Tage später lag der Muizenberg, der direkt neben der gleichnamigen Stadt liegt, das erste Mal nicht unter einer dichten Wolkenkrone. Freie Sicht und blauen Himmel bedeutete für uns: Ab geht es für uns hinauf! Auch diese Wanderung, die uns über den Muizenberg zum Kalk Bay Peak führte, war wieder wundervoll. Nach einem relativ anstrengendem Aufstieg auf über 400 Meter erwartete uns ein weitläufiges Plateau mit bildschöner Pflanzenwelt. Wie überall in der Kapregion, gab es auch hier den Rotbusch – Besser bekannt als Rooibos, dessen Zweige den berühmten Rooibos-Tee liefern. Nachdem wir den 516 Meter hohen Kalk Bay Peak erklommen hatten, änderte sich beim Abstieg schlagartig die Vegetation. Die flache farbenfrohe Fynbosvegetation war auf einmal üppigen grünen Bäumen gewichen. Auf einmal lief man auf angelegten Holzstegen mitten durch einen kleinen Urwald. Wenig später erreichten wir in Kalk Bay wieder die Zivilisation und fuhren von dort aus mit einem Uber-Taxi zurück nach Muizenberg.

Unsere Zeit auf der Kap-Halbinsel war unglaublich abwechslungsreich. Man kann hier einfach so viel machen. Man findet hier actionreiche Aktivitäten und auch Entspannung. Ob Wassersportler, Tier- und Naturliebhaber, Leute, die einfach nur Ruhe suchen oder Wanderer. Alle kommen hier auf ihre Kosten. Unsere Zeit in den Vororten Kapstadts war herrlich kraftspendend. Nun ging es für uns in die Stadt am Fuße des Tafelbergs – Kapstadt wir kommen.